Hidden Treasure Nursery & Primary School in Kibibi, Uganda

Entsprechend dem Motto „Bildung ist die Zukunft“ unterstützt unser Verein seit dem Jahr 2019 den weiteren Ausbau der Hidden Treasure Nursery & Primary School in Kibibi, Uganda (nachfolgend: HTS)

 

Wo befindet sich das Projekt:

Kibibi liegt ungefähr 65 km westlich von Kampala, der Hauptstadt Ugandas in Richtung Ruanda.

 

Die Hidden Treasure Nursery & Primary School: (Das Schulsystem)

Die HTS ist eine private Schule, die Schüler von der Baby-Class (3 Jahre) bis zur Primary 7 (ca. 13-14 Jahre) unterrichtet. Die HTS ist eine Ganztagsschule mit Nachmittagsbetreuung. Neben den externen Schülern, gibt es auch Internatsschüler, da sie entweder zu weit weg wohnen oder Waisen sind. Zu deren Unterbringung gibt es aktuell Schlafräume (2 für Schülerinnen, 1 für Schüler), in denen die Kinder in äußerst bescheidenen und beengten 3-Stock-Betten, teilweise aus Holz, untergebracht sind.

Betreut werden sie von „Matrons“, die auch in den Räumen der Kinder übernachten.

In Uganda besteht allgemeine Schulpflicht bis zum 15. Lebensjahr, allerdings wird dies nicht überprüft, da viele Kinder nicht zur Schule gehen können – die Familien haben schlicht kein Geld; oft fehlt ihnen auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer Schulausbildung. Es gibt staatliche Schulen (Primarys), die im Prinzip kostenlos sind, aber Gebühren für Materialien, Essen, Prüfungen u.ä. verlangen. Ab der Sekundarstufe (Secondary) sind sie kostenpflichtig. Daneben gibt es Missionsschulen, die zwar kostenpflichtig sind, aber auch Stipendien für die Ärmeren gewähren. Insgesamt gibt es viel zu wenig Schulen. Die privaten Schulen versuchen diese Lücke zu schließen; die Regierung von Uganda unterstützt hier zwar ideell, aber leistet keine finanzielle Unterstüzung.

Die Hidden School ist eine solche Privatschule, die im Jahr 2012 von Christopher Sekitto (heute 42 Jahre) gegründet wurde. Er ist der Headteacher und Direktor der Schule, die zunächst in angemieteten Räumen in Kibibi angesiedelt war. Schon im Jahr 2013 kaufte er das Grundstück in sehr schöner Lage von Kibibi und begann mit dem ersten Bauabschnitt seiner Schule. Die Finanzierung erfolgte durch eigene Ersparnisse und die Unterstützung seiner Familie sowie durch ein Bankdarlehen.

Grundstück und Gebäude

Das Grundstück hat eine Größe von rd. 40.000 qm; bisher gibt es sieben Klassenräume, Räume für die Nursery, 3 Schlafsäle, 3 Wasch- und Toilettenräume sowie 1 kleinen Lagerraum für die Küche und einen „Kiosk“ für die Pausenverpflegung. Die Küche war eine dürftig überdachte Kochstelle, wo in großen Gefäßen über offenem Holzfeuer gekocht wird. Es gibt Frühstück (Porridge) sowie eine einfache Mittag- und Abendverpflegung. Mit Hilfe der Zuschüsse unseres Vereins wurden in 2022 der Erweiterungsbau und eine neue Küche realisiert.

Die Planung sieht bis zum Endausbau ein weiteres Schulgebäude, einen Speiseraum im direkten Anschluss an die Küche, ein Sanitärgebäude sowie einen Garten, eine kleine Hühnerfarm, Spiel- und Sportplätze und die Außengestaltung vor. Hinzu kommt eine Versorgung mit fließendem Wasser sowie stabilem Strom. Es ist also noch viel zu tun.

 

Die Menschen in der HTS

Zur Zeit besuchen ca. 570 Schülerinnen und Schüler die Schule. 23% zahlen wegen Ihrer finanziellen Armut keine Schulgebühren. Die Schülerinnen und Schüler werden betreut von 27 Lehrkräften (24,5 MAK) sowie 9 Mitarbeitern im unterstützenden Bereich. Finanziell trägt sich die Schule gerade so. Rücklagen für Reparaturen oder gar weitere Investitionen sind kaum möglich. Um die Pläne für den Ausbau der Schule zu realisieren ist man auf externe Hilfe und Spenden angewiesen. Von dieser Erweiterung verspricht man sich neben einer höheren Qualität der Lehre auch mehr Schüler und eine Verbesserung der Bildung in diesem Bereich. Durch die Vermietung der projektierten 4 Appartements für Lehrer verspricht man sich eine weitere Verbesserung der finanziellen Situation, aber auch zusätzliche, kostenfreie Betreuung nach dem Unterricht. Die Lehrer verbringen dann auch ihre Freizeit in der Schule. Eine Zahlung der üblichen Staff Accomodation für Mitarbeiter entfällt.

 

Der Missionsförderverein und die Schule

Der Missionsförderverein hat bisher insgesamt rd. 109.000 € für die Unterstützung der Schule aufgebracht. Dies entspricht kaufkraftbereinigt in Uganda einem Wert von ca. 2,25 Mio €. Das saarländische Ministerium für Bildung und Kultur hat aus seinem Entwicklungstopf in den Jahren 2020 bis 2023 31.400 € an Projektzuschüssen geleistet. Mit dem Gesamtbetrag wurden ein Erweiterungsbau, eine Küche zur Schulspeisung sowie eine Bibliothek errichtet Die alte Küche war ein Unterstand aus Wellblech, der bei einem Sturm zusammenbrach. Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer Investitionsabschnitt im Volumen von 19.000 € realisiert,  wovon das Saarland wiederum einen Anteil von 11.000 € übernnahm. Zur Darstellung des Eigenanteils in Höhe von 8. 000 € waren wir auf Spenden angewiesen. Am 20.11.22 ein Benefizkonzert mit dem Gospelchor GosPeople aus Saarbrücken durchgeführt und am 30.11.2023 fand das Jubiläumskonzert unseres Vereins statt. Diese Ereignisse dienten uns ebenfalls als Einnahmequelle.

Mit seiner Unterstützung stellt unser Verein sicher, dass rd. 600 und vielleicht irgendwann auch 1.000 Schülerinnen und Schüler eine fundierte Ausbildung bekommen (die Hälfte Mädchen); darunter sind 25% Kinder aus armen Familien, die sich einen Schulbesuch sonst nicht leisten könnten; die Kinder erhalten täglich warme Mahlzeiten (auch nicht normal in dieser Gegend) und last but not least gewährleistet die Schule, dass rd. 40 Familien ein Auskommen haben.

Aktuell arbeitet die Schule einigermaßen reibungslos. Man versucht, genau wie die übrige Bevölkerung, sich aus dem langen Covid-Pandemie-Lockdown-Tal wieder herauszuarbeiten; all dies ist nicht leicht. Aktuelle Herausforderungen sind die Bewältigung der inflationsbedingten Preissteigerungen. Für den Herbst zeichnet sich leider ein neuer Nahrungsmangel in Folge des Krieges in der Ukraine ab, da die meisten Menschen die stark gestiegenen Preise schon derzeit nicht zahlen können.

Wir vom Missionsförderverein bedanken uns bei all unseren Sponsoren und Unterstützern, die diese herausragende Leistung ermöglichten.