In stillem Gedenken 

Nach einem schweren Schlaganfall in der Heiligen Nacht 2017 verstarb am 17. Januar 2018
Schwester Brigitta Altmeyer
Missionsschwester „Unserer lieben Frau von Afrika“
(Weiße Schwestern)

Nach Postulat und Noviziat in Trier und Toulouse sowie der Meisterschule in Nähen, Kunststickerei und Paramentik in Osnabrück war sie 20 Jahre in Algerien (120 Lehrmädchen) und 14 Jahre in Mauretanien tätig. Sie lehrte die muslimischen Frauen in den dortigen Wüstenländern das Nähen und Sticken von Deckchen, Tischdecken, Kleidern und Kissen, um ihnen eine eigene Lebensgrundlage zu schaffen. Die Stickmuster hatte sie bei den Nomaden in der Wüste von Truhenschlössern, Sitzkissen usw. abgezeichnet. Im Jahre 2009 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte bis zu ihrem Tode im Kreise ihrer Mitschwestern – alle ehemaligen Afrikamissionarinnen – deren Oberin sie zeitweise war, in Neunkirchen an der Nahe.

Nach einer eindrucksvollen Messfeier durch Pastor Klaus Leist, St. Wendel, und der Regionaloberin, Schwester Elisabeth, wurde sie auf dem Friedhof der Abtei St. Mathias in Trier beigesetzt.

Die Heimatpfarrei St. Jakobus d.Ä., Kutzhof, gedenkt ihrer in der hl. Messe am Sonntag, 25. Februar 2018, um 10.30 Uhr mit anschließendem Missionsessen in Wahlschied.

Für die Geschwister Altmeyer und Angehörige:
Elisabeth Altmeyer

66265 Heusweiler – Numborn, Mehlenbachstr. 13 
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Predigt im Sterbeamt für Schwester Brigitta Altmeyer SMNDA
am 23. Januar 2018, um 11.00 Uhr, in der Basilika in St. Matthias in Trier:
 
PDF >>>> Predigt Sterbeamt

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Goldene Profess in Kutzhof, 15.
August 2014.

PDF: Goldene_Profess_Schwester_Brigitta_am_15

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2009: Sr. Brigitta wieder in ihrer Heimat

Sr. Britta nach 38 Jahren Missionsarbeit wieder zurück in der Heimat

Schwester Brigitta Altmeyer steht nun vor neuen Aufgaben

In einem feierlichen Pontifikalamt mit Bischof Martin Happe aus Mauretanien wurde Schwester Brigitta Altmeyer feierlich in ihrer Heimatgemeinde Kutzhof St. Jakobus d.Ä. durch Dechant Klaus Leist begrüßt. Es sei ein schöner Zufall, sagte Bischof Martin Happe, dass er auch zu diesem Gottesdienst schon da sein kann, obwohl er zur Theresienfeier eingeladen sei, denn Schwester Brigitta Altmeyer habe 14 Jahre lang in seiner Diözese in Nouakchott gewirkt und gearbeitet. In seiner Predigt würdigte der Bischof die Missionstätigkeit der 73-jährigen Ordensfrau, die in Algerien und Mauretanien mit ihrer Person und Persönlichkeit die Frohe Botschaft des Evangeliums Tag für Tag gelebt und bezeugt hat. Christen seien Zeugen der Auferstehung. In Mauretanien leben wenige Christen. Es sind etwa 5.000 im ganzen Land, das dreimal so groß ist wie die Bundesrepublik, erzählt Bischof Martin. Mauretanien hat 2,5 Millionen Einwohner. Mauretanier gehören verfassungsgemäß von Geburt dem Islam an. Die meisten der in Mauretanien lebenden Christen hat es durch verschiedenste Umstände des Lebens dorthin verschlagen: wirtschaftliche, politische oder familiäre Gründe. Andere verbringen beruflich ein paar Jahre in diesem Wüstenland. Seinen Seelsorgern legt er ans Herz: ganz egal, warum ihr hier seid und unter welchen Umständen ihr hierher gekommen seid, als getaufte Christen haben wir alle zusammen die Aufgabe, die Liebe Gottes für alle Menschen sichtbar und erfahrbar werden zu lassen. Die Christen und mit ihnen ihr Bischof werden von vielen Menschen in Mauretanien geschätzt. Weil sie keine großen Worte machen und anpacken, wo sie gebraucht werden: In Kindergärten, der Frauenbildung, in Ausbildungsstätten für Jugendliche und junge Erwachsene, bei Sprachkursen und Handarbeitslehrgängen, in Gesundheitszentren und in vielen anderen Projekten sind Christen tätig. Mehrere Schwesterngemeinschaften leben mit den Armen bzw. in Nachbarschaft mit ihnen und helfen, so gut sie können.

Am Ende des Gottesdienstes sagte Dechant Leist zu der heimgekehrten Ordensfrau: „Wir danken Ihnen von Herzen für das Zeugnis, das Sie für Jesus Christus und seine Botschaft an den Grenzen der Erde gegeben haben und für Ihren mutigen Einsatz in der islamischen Welt. Wir sind stolz, dass eine Tochter unserer Pfarrgemeinde ihr Leben für das Evangelium und die Kirche eingesetzt hat! Möge Gott selber, der Sie dazu berufen hat, Ihnen all das, was Sie gewirkt und erbetet haben, mit seinem reichen Lohn und seiner Gnade vergelten.“ Als Zeichen der Verbundenheit mit der Kutzhofer Pfarrgemeinde überreichte er Schwester Brigitta eine Ikone mit den vier Motiven der Verkündigung, der Geburt Jesu, der Kreuzigung und der Auferstehung und wünschte ihr für die kommenden Jahre alles erdenklich Gute und Gottes Segen.

Auch die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Josefine Müller begrüßte sie im Namen des Rates und der Gemeinde und überreichte einen bunten Blumenstrauß: „Mit Deiner Arbeit in Afrika hast Du durch die Eröffnung des Stickereiateliers jungen Frauen Hilfe zur Selbsthilfe aufgezeigt. Auch nach Deiner Rückkehr aus Mauretanien wird das Atelier in Nouakchott immer mit Deinem Namen verbunden sein. Wir sind stolz auf Dich und Deine Arbeit die du in der Mission geleistet hast. Ich wünsche Dir, liebe Schwester Brigitta, für die Zukunft in der Heimat viel Gesundheit alles Gute und Gottes Segen. Nochmals: HERZLICH WILLKOMMEN in der Heimat.“

Ortsvorsteher Michael Jakob überbrachte die Willkommensgrüße der Zivilgemeinde Kutzhof und wünschte der Ordensfrau für die Zukunft alles Gute.

Der Vorsitzende des Missionsfördervereins, Martin Zewe, hieß Schwester Brigitta im Namen des Missionsfördervereins herzlich willkommen und dankte im Namen des Vereins für ihre in den zurückliegenden Jahren geleistete Arbeit, die von Kutzhof aus mit allen Kräften unterstützt wurde.

Mit bewegenden Worten wandte sich Schwester Brigitta an ihre Heimatgemeinde und erinnerte an den Tag ihrer Aussendung am 19. Juni 1971: „Hier wurde ich getauft, empfing die erste hl. Kommunion und auch das Sakrament der Firmung. Reiche Gnaden gingen von der Heimatpfarrkirche aus für mein späteres missionarisches Leben. Dafür möchte ich ganz besonders dem Herrn danken. Damals bei meiner Aussendungsfeier überreichten mir Herr Pastor Jakobs und Herr Ortsvorsteher Josef Zeimetz im Namen von Ihnen allen ein schönes, holzgeschnitztes Kreuz für meinen Missionseinsatz in Afrika. Das Kreuz begleitete mich, wo immer ich auch war, von Algerien, Touggourt in der Sahara nach Nouakchott in Mauretanien. Es wird auch jetzt nach meiner Rückkehr nach Deutschland den Ehrenplatz in meinem Zimmer erhalten. Nun kommt auch dieses schöne Geschenk, das Sie mir eben überreicht haben, dazu. Ich freue mich sehr darüber und danke Ihnen herzlich. Ist es doch ein Zeichen der Zugehörigkeit und Verbundenheit mit Ihnen allen.

Heute möchte ich Ihnen auch besonders danken für Ihr Gebet und Ihre Zuneigung für uns Missionarinnen und Missionare in Afrika, danken ebenfalls für Ihre Solidarität und materielle Hilfe, mit der Sie uns während der vielen Jahre für diese arme Bevölkerung unterstützt haben. Ganz besonders herzlich danke ich dem Missionsförderverein und ihrem Vorsitzenden Herrn Martin Zewe, der sich so unermüdlich und erfolgreich für Projekte der Missionsarbeit engagiert. Möge Gott Ihnen diese Liebesbereitschaft hundertfach vergelten.

Vielleicht werden sich jetzt einige von Ihnen die Frage stellen, wie es nun weiter für mich gehen wird. Dazu kann ich Ihnen sagen: „Die Sendung geht weiter.“ Ich werde immer Afrikamissionarin bleiben, Schwester „Unserer Lieben Frau von Afrika“. Nur die Orte und Länder haben gewechselt. Die Mission geht weiter, denn sie ist eine, sei es in Mauretanien oder Deutschland. Und so darf ich Sie weiterhin um Ihr Gebet und Ihre Hilfe bitten. Nochmals herzlichen Dank und Gott segne Sie.“

Im Anschluss an das Pontifikalamt lud Dechant Leist Schwester Brigitta, die Seelsorger, den Vorstand des Missionsfördervereins und die Familie von Schwester Brigitta zum Abendessen ins Holzer Pfarrheim ein.